Seit 2017 findet jedes Jahr im November der "Welttag der Armen" statt. Papst Franziskus hatte diesen Tag damals zum Abschluss des "außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit" eingesetzt. Er soll jeweils am 33. Sonntag im Jahreskreis (zwei Sonntage vor dem 1. Advent) begangen werden und das Christ-König-Fest vorbereiten.
Seitdem setzt sich das Bündnis "Gemeinsam solidarisch zum Welttag der Armen" engagiert dafür ein, Politik und Gesellschaft in unserer Region für die weltweite Ungleichheit der Menschen zu sensibilisieren und diese gemeinsam entschlossener zu bekämpfen − im eigenen Land ebenso wie zum Beispiel in Lateinamerika.
"Im Mittelpunkt des Tages steht die "pastorale Option für die Armen“, die Papst Franziskus der Weltkirche ans Herz legt. Dies bedeutet, dass wir alle uns vorrangig für die arm Gemachten und Ausgegrenzten dieser Welt einsetzen sollen. Gemeinden, Diözesen, Verbände und Organisationen sind eingeladen, den Welttag der Armen in besonderer Weise zu gestalten. Im Jahr 2024 ist der Welttag der Armen am 17. November. Papst Franziskus hat hierzu das Leitwort "Wende dein Angesicht von keinem Armen ab (Tob 4,7)" ausgerufen.
Der Welttag der Armen ist ein von Papst Franziskus für die ganze Kirche festgelegter Tag, zur Vorbereitung der Feier des Christkönigssonntags. Er wurde im Apostolischen Schreiben "Misericordia et misera" zum Abschluss des außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit am 20. November 2016 eingesetzt. Diese Leitgedanken soll es den im Bündnis engagierten Organisationen und Menschen erleichtern, sich politisch und bildnerisch einzusetzen.
In weiten Teilen dieser Erde, also auch in Europa und Lateinamerika sind – bei allen wirtschaftlichen Modernisierungs- und Transformationsprozessen – gravierende Verletzungen der grundlegenden Menschenrechte und der Menschenwürde festzustellen. Menschen leiden nach wie vor daran, dass
In vielen Ländern dieser Erde leben große Teile der Bevölkerung nach wie vor in Armut. Auch in den Staaten, die sich in den letzten Jahren wirtschaftlich entwickelt haben, geht die Schere zwischen einer kleinen Gruppe Reicher und einer großen Gruppe Armer immer weiter auseinander. Die wirtschaftliche Entwicklung kommt weiten Teilen der Bevölkerung nicht zugute. Gerechtigkeit für alle Menschen und besonders für die Armen ist noch lange nicht erreicht, im Gegenteil: Es greifen die Prozesse der Entsolidarisierung um sich.
Das Bündnis "Gemeinsam solidarisch" will daran mitwirken, auch die eigene Armut wahrzunehmen, dass alle Menschen als Kinder Gottes an einer besseren Welt mit bauen können.
Es möchte darauf hinarbeiten, dass alle Menschen ein gutes Leben führen können. Dabei geht es von einer integralen Sicht des Menschen aus, bei der der Mensch ganzheitlich mit seiner physischen
und psychischen Verfasstheit ernstgenommen wird. Das Bündnis bezieht sich ausdrücklich auf den gesamten Lebenskontext der Menschen: das sind die Wohn-, Bildungs- und Arbeitssituation sowie die
Kultur und die Beziehungen, in denen er lebt. Es setzt sich für ein Leben in Würde sowie eine Kultur der Barmherzigkeit und Solidarität ein, also für eine Welt
Die bisherige Ausrichtung der Wirtschaft und der Politik führt nicht zu einem guten Leben für alle Menschen. Vor allem das System des wirtschaftlichen Wachstums gerät an seine Grenzen.
Papst Franziskus sagt es deutlich: "Ebenso wie das Gebot 'du sollst nicht töten' eine deutliche Grenze setzt, um den Wert des menschlichen Lebens zu sichern, müssen wir heute ein 'Nein' zu einer
Wirtschaft der Ausschließung und der Disparität der Einkommen" sagen. Diese Wirtschaft tötet. ... (Evangelii Gaudium, 55)
Es wird immer deutlicher, dass es in den kommenden Jahren um eine weltweite, gesellschaftliche, pastorale und persönliche Umkehr gehen muss, um eine Abkehr von Materialismus, Rücksichtslosigkeit,
Gier und Korruption. In einer Welt des "Immer noch mehr" und des "Jeder ist sich selbst der Nächste" bedeuten Solidarität und Demut Orientierung, Widerspruch und Barmherzigkeit.
Das Bündnis tritt ein für eine Politik und Kultur der Aufmerksamkeit und der Achtsamkeit. Es versteht sich als Lernort, Plattform für Begegnung und Sprachrohr für weltweite Gerechtigkeit und
solidarisches Handeln und will den Einsatz der Menschen für Gerechtigkeit fördern.
Durch eine geschärfte Wahrnehmung der konkreten, oft komplexen gesellschaftlichen Realität sowie der Globalisierungsprozesse werden die Menschen in Deutschland zur Solidarität ermutigt.
Das Bündnis will mit den Partnern und Gleichgesinnten in Europa, Lateinamerika und weltweit Prozesse fördern, die
Schließlich geht es um eine Umkehr.